Von neuen Ausstellungen in großen Museen bis zu Vernissagen in kleinen Galerien gibt es viel zu entdecken… bei den neuen Ausstellungen im Juli
Karl Valentin & Liesl Karlstadt: Heimatlos im Valentin-Karlstadt-Musäum
Nachdem das Valentin-Karlstadt-Musäum im Isartor noch bis Frühjahr 2026 wegen einer Brandschutzsanierung geschlossen ist, sind Karl Valentin und Liesl Karlstadt kurzfristig heimatlos geworden. Mit der neuen Außenausstellung präsentieren die beiden nun vor dem Isartor ihre große Kunst und den Weg dorthin. Auch unter freiem Himmel schrecken sie vor nichts zurück. Sie werfen einen sehr persönlichen Blick auf den Umstand heimatlos, fremd, anders zu sein.
Bis 31.10.2025
Auguste Herbin im Lenbachhaus
Der französische Maler Auguste Herbin (1882–1960) gilt als ein Revolutionär der Moderne und einer der Begründer der Abstraktion in Frankreich. Kurz nach der Jahrhundertwende beginnt er mit spätimpressionistischen Landschaften, Stillleben und Porträts, schon jetzt in leuchtenden, dabei harmonisch gehandhabten Farben, die in der darauffolgenden fauvistischen Phase wild werden und es ein Leben lang bleiben. Als Organisator von Ausstellungen und Vereinigungen propagiert er die Bedeutung der abstrakten Kunst, so ab 1931 als Präsident der Gruppe Abstraction-Création. In den späten 1930er Jahren beschäftigt er sich vermehrt mit Farbtheorien, vor allem mit anthroposophischen Adaptionen von Goethes Farbenlehre. Die Ausstellung umfasst die wichtigsten Stationen in Herbins Schaffen und zeigt ca. 50 bedeutende Werke mit umfangreicher Dokumentation.
Bis 19.10.2025
Trees, Time, Architecture! in der Pinakothek der Moderne / Architekturmuseum der TUM
Die Ausstellung untersucht die Nutzung von Bäumen als lebende, sich ständig verändernde Organismen ebenso wie ihre Verarbeitung zu Baustoffen. Im Mittelpunkt steht dabei das Potenzial der komplexen Wachstumsprozesse von Bäumen, die einzigartige Strukturen und Materialien hervorbringen und die Frage: Wie passt das langsame Wachstum der Bäume zu den schnellen Antworten, die wir auf die gro- ßen ökologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit finden müssen?
Bis 14.9.2025
7. Open Art Munich Gallery Weekend
Beim Gallery Weekend München öffnen über 50 Galerien und Kunsträume ihre Türen für ein Wochenende ganz im Zeichen der zeitgenössischen Kunst. Gezeigt werden Werke aus Malerei, Fotografie, Installation, Skulptur und Medienkunst. Mit dabei sind renommierte Galerien wie Barbara Gross, Jo van de Loo oder Deborah Schamoni ebenso wie junge Off-Spaces und Projekträume. Besucherinnen erwarten spannende Neuentdeckungen, exklusive Einblicke, verlängerte Öffnungszeiten und freier Eintritt. Oft gibt es begleitende Events wie Vernissagen, Künstlerinnengespräche oder Führungen. Die Veranstaltung bietet eine ideale Gelegenheit, Münchens vielfältige Kunstszene kennenzulernen und mit Galeristinnen und Künstlerinnen direkt in Kontakt zu treten.
3.- 6.7.2025
„Flux“ vor der Pinakothek der Moderne



„Ein Ort voller Farbe, an dem du deiner Fantasie freien Lauf lassen kann, der dein Herz mit Freude erfüllt, grenzenlosen Möglichkeiten bietet und Räume entstehen lässt,“ so fasst Morag Myerscough die Idee von FLUX zusammen. Die britische Designerin ließ im vergangenen Sommer im Innenhof des alten Gasteigs mit geometrischen Mustern und knallig leuchtenden Farben das „Stadion der Träume“ Wirklichkeit werden. In der Pinakothek der Moderne bespielt sie mit ihrem kunterbunten Projektraum FLUX den Innen- und Außenbereich des Wintergartens. In unterschiedlichsten Workshops können die Münchner*innen ihre Kreativität ausleben zugleich soll das FLUX eine begehbare interaktive Installation sein – ein Wohlfühlort ohne den allgegenwärtigen Konsumzwang. Die Besucher:innen erwartet ein vielseitiges Programm, das von Workshops über Live-Musik bis hin zu Diskussionen und Performances reicht.
Ab 26.6.
Andrea Veselá – Und? The noise of broken sand im Foyer und Hörsaal der ehemaligen Zentrale von RFE (Oettingenstr. 67)
Im Rahmen eines stadtweiten Programms zur Nachkriegszeit in München unter dem Titel „Stunde Null? Wie wir wurden, was wir sind.“ stehen von Juli bis Oktober Fragen im Mittelpunkt, die auch heute aktuell sind: In welchem Verhältnis stehen Demokratie, Einwanderung und Erinnerung? Wie können autoritäre Strukturen überwunden und eine demokratische Gesellschaft geschaffen werden? Radio Free Europe (RFE) hatte von 1950 bis 1995 seinen Sitz in der Oettingenstraße 67 in München, bevor der Sender nach Prag umzog. Als Symbol demokratischer Bestrebungen und gleich- zeitig als Instrument amerikanischer Propaganda hat RFE seit dem Kalten Krieg eine komplexe Geschichte, die von Widersprüchlichkeiten, politischer Verfolgung und dem „Nicht-Erinnern“ erzählt, sowie über Weltbildung jenseits des realen Raums. In einer siebentägigen Ausstellung werden diese Themen durch historische Recherchen und eine Soundinstallation im Hörsaal aufgegriffen.
7.7.–14.7.2025 NEU
Patricia London Ante Paris – Swing Swing Swing am Hubertusbrunnen am Nymphenburger Schloss
Und „Stunde Null?“ die zweite! Die partizipative Performance „Swing Swing Swing“ schwingt zwischen Trauma und Lebenslust, zwischen Flucht, Vertreibung und KZ-Erfahrung dreier junger Frauen und dem Swing nach 1945. Alle drei Frauen ließen sich nach dem Krieg in München nieder. Die Kunstaktion startet am Rotkreuzplatz. Drei in graue Decken Gehüllte ziehen schwer und erschöpft einen Leiterwagen zum Hubertusbrunnen. Dort beginnt um 17 Uhr die Performance. Man hört die Erlebnisse der Zeitzeuginnen, unterbrochen durch kurze Musikzitate von der slowenischen Musikgruppe „Laibach“ und der Punkrockband „Team Scheisse“. Sobald das Schlagzeugsolo von Gene Krupa aus „Sing Sing Sing“ von Benny Goodman beginnt, reißen die drei sich die Decken vom Leib, enthüllen bunte Dämoninnenkostüme und tanzen ihre ganze Wut, Trauer und Demütigung heraus, aber auch ihren neuen Lebensmut, bis das Publikum animiert wird, zu Swingmusik mitzutanzen.
Performances am 19.7., 26.7., 2.8.
„Wie Bilder erzählen. Storytelling von Albrecht Altdorfer bis Peter Paul Rubens“ in der Alten Pinakothek
Das Erzählen von Geschichten gehört zu den ältesten Funktionen der Malerei. Die Ausstellung altdeutscher und altniederländischer sowie flämischer Meisterwerke des 16. und frühen 17. Jahrhunderts geht dabei spannenden Fragen nach: Wie, was und durch wen wird erzählt? Welchen Zweck verfolgen Künstler sowie Auftraggeber damit zu unterschiedlichen Zeiten, und an welches Publikum richten sie sich dabei? Und ist dies überhaupt immer eindeutig, oder werden die Betrachterinnen und Betrachter sogar manchmal bewusst in die Irre geführt? Oft ist dabei nichts, wie es auf den ersten Blick scheint.
5.6. bis 5.7. 2026
Danielle Van Zadelhoff: „Commedia dell’Arte“ in der Gallery Stephan Stumpf
Anlässlich der Münchner Opernfestspiele interpretiert die niederländische Fotografin für die Ausstellung „Commedia dell’Arte“ das Thema Mythologie: Dafür bedient sie sich der Bildsprache und dem Licht-und Schattenspiel Alter Niederländischer Meister und übertragt diese Ausdrucksmittel auf die Fotografie. Ihre Bilder transferieren in diesem Kontext die ita- lienische Commedia dell’Arte um 1700 in die Gegenwart und erschaffen so eine transzen- dentale Brücke zu dem zwischenmenschlichen Schauspiel des 21. Jahrhunderts.
Ab 4.7.-16.8.2025
Die dritte Generation – Der Holocaust im familiären Gedächtnis im Jüdischen Museum
Mehr als 80 Jahre nach der Schoa erleben wir heute das Sterben der letzten Zeitzeug* innen. Ihre Geschichte, aber auch ihr Trauma wurde an die Generationen der Kinder und Enkelkinder weitergegeben. Ausgehend von einer Annäherung, was es bedeuten kann, der dritten Generation anzugehören, erkundet die Ausstellung verschiedene Strategien der Auseinandersetzung mit dem Erbe des Holocaust. Sie erzählt vor allem anhand künstlerischer Arbei- ten vom Archivieren und nicht mehr Schweigen wollen, von der Allgegenwärtigkeit der Schoa und den großen Lücken in den Familiengeschichten sowie den Versuchen, diese zu füllen.
Bis 1.3.2026
„making THEATRE. Wie Theater entsteht“ im Deutschen Theatermuseum
Das Theater ist ein vielschichtiger Kosmos, in dem Menschen in künstlerischen, handwerkli- chen und technischen Berufen gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten: den Premierenabend. In der großen Sonderausstellung 2025/26 betre- ten wir den Backstagebereich des Münchner Residenztheaters und begleiten die aktuelle Inszenierung von Shakespeares „Romeo und Julia“, die am 16. Mai 2025 Premiere feiert. Wie und unter welchen Bedingungen arbeiten die Menschen in der Dramaturgie, in den Werk- stätten oder auf der Probebühne zusammen? Die Ausstellung fragt, was die Theaterwelt be- wegt, heute, vor 50 oder 100 Jahren, zeigt dazu Highlights aus den historischen Sammlungen des Deutschen Theatermuseums, und lädt ein, über die Zukunft des Theaters zu diskutieren!
Ab 25.6.2025-12.4.2026
„What the City. Perspektiven unserer Stadt“ im Stadtmuseum: Historisches Zeughaus
— Das Münchner Stadtmuseum zeigt eine Interimsausstellung im eigens dafür angepassten Erdgeschoss des historischen Zeughauses. Diese bringt aktuelle stadtgeschichtliche Themen aus fast allen Sammlungen des Hauses in einer Ausstellung zusammen. In zehn Kapiteln geht sie unter anderem Fragen zu Sicherheit, Armut, dem Kampf um Gleichberechtigung, Tradition und Wachstum in München nach. In der Ausstellung kommen Münchnerinnen selbst zu Wort und Besucherinnen werden durch interaktive Mitmach- und Medienstationen eingebunden. Für das Münchner Stadtmuseum ist die lange Schließzeit aufgrund der Generalsanierung Anlass für eine umfassende Neukonzeption. Als einen der ersten Schritte auf diesem Weg nutzt das Museum die Gelegenheit, die spätgotische Erdgeschosshalle im ehemaligen Zeughaus zu bespielen. Der Ausstellungsraum erhält dafür einen neuen Eingang und öffnet sich durch den Aufbruch des historischen Zugangs direkt zum St.-Jakobs-Platz.
Bis auf weiteres.
Fantastic Art im Catavina Art Concept
Die Galerie hat erst kürzlich geöffnet und widmet sich der zeitgenössischen polnischen Kunst mit dem Ziel, die kreative Vielfalt, Ausdrucksstärke und Tiefe dieser lebendigen Kunstszene zugänglich zu machen. Die Schau „Fantastic Art“ präsentiert 43 Werke von 28 namhaften polnischen und internationalen Künstler:innen. Darunter ein vergleichsweise „freundliches“ Werk des polnischen Kultkünstlers Zdzisław Beksiński, berühmt für seine düs- teren, postapokalyptischen Visionen, sowie das bewegende Porträt „Mädchen mit Blumenschal“ (1939) von Mojzesz Kisling, entstanden kurz vor seiner Emigration in die USA – ein kunsthistorisch wie zeitgeschichtlich bedeutsames Werk zwischen Stilisierung und sachlicher Reduktion.
Bis auf weiteres
Fake Fur in der Orangerie
Anja Buchheister, Martl Fritzsche, Peter Reill und Asja Schubert, alle Absolvent*innen der Akademie der Bildenden Künste München thematisieren mit ihren Fotografien, Papier- arbeiten und Objekt das Unechte, Missglück- te, leicht „Danebene“ bis frech Erfundene. Die Ausstellungsstücke stellen die Realität auf den Kopf, sind im besten Sinne fragwürdig, rätsel- haft und manche ausgesprochen amüsant.
Bis 6.7.2025
Bruce Gilden: »A closer look« im Kunstfoyer
Der US-Amerikaner Gilden (*1946) gilt als eine der bedeutendsten zeitgenössischen Per- sönlichkeiten der Fotografie und wird für seine rohen und kraftvollen Darstellungen des Le- bens auf den Straßen der Stadt gefeiert. Der Magnum-Fotograf mit dem markanten Stil dokumentiert auch vernachlässigte Gemeinschaften und kommt dabei den Porträtierten sehr nah. Eintritt frei!
Bis 7.9.2025
Farben Japans – Holzschnitte
aus der Sammlung der Bayerischen Staatsbibliothek
Japanische Farbholzschnitte faszinieren durch ihre besondere Ästhetik, ihren Reichtum an Mustern und Details, ihre Bildsprache und vor allem durch ihre Farbigkeit. Die Staatsbibliothek präsentiert Meisterwerke dieser Kunstform aus drei Jahrhunderten, von den Anfängen des Mehrfarbendrucks im 18. bis zu den sogenann- ten »Neuen Drucken« des 20. Jahrhunderts. Be- liebte Motive waren Schönheiten, Bühnenstars und Landschaften. Was die japanischen Farb- holzschnitte auszeichnet, ist die Verbindung von künstlerischer Exzellenz und handwerklichem Können. Rund 130 Originaldrucke bekannter japanischer Künstler wie Utamaro, Hiroshige, Yoshitoshi oder Hasui sind zu sehen, darunter auch das wohl berühmteste Werk des Farbholzschnitts: die »Große Welle« von Katsushika Hokusai, eine Ikone von Weltrang. Eintritt Frei!
Bis 6.7.2025
Katinka Bock und Nick Mauss “Resonance“ im Espace Louis Vuitton
Im Rahmen des Engagements der Fondation Louis Vuitton, werden erstmals ausgewählte Werke deutschen Bildhauerin Katinka Bock und des US-Künstlers Nick Mauss gemeinsam gezeigt. Während Bocks Skulpturen und Installationen oft mit einfachen, rohen Materialien wie Ton, Holz oder Metall entstehen, und sie dabei die Beziehung zwischen Raum und Material unter die Lupe nimmt und ein Zusammenspiel aus Stabilität und Zerbrechlichkeit erzeugt, verfolgt Mauss einen durch und durch interdisziplinären Ansatz, der Zeichnung, Skulptur, Performance und kuratorische Praxis miteinander verbindet. Dabei integriert er verschiedene Techniken und Medien und schafft so immersive Installationen, die den Betrachter mit in den Raum einbeziehen.
Bis 6.9.2025
Für Kinder. Kunstgeschichten seit 1968 im Haus der Kunst
Was geschieht, wenn Künstler*innen Kinder ins Zentrum ihres Schaffens rücken? Die Ausstellung zeigt Werke, die seit 1968 gezielt für ein junges Publikum geschaffen wurden. Sie greift universelle Themen auf – von Menschlichkeit, Gesellschaft und Politik über Wirtschaft und Umwelt bis hin zu Technologie und Zukunft, mit denen wir bereits als Kinder in Berührung kommen und die uns ein Leben lang begleiten. Die Ausstellung lädt Besucher*innen aller Generationen dazu ein, miteinander in Dialog zu treten. Zu sehen sind Werke von Koo Jeong A, Agus Nur Amal PMTOH, Ei Arakawa-Nash, Tarek Atoui, Yto Barrada, Antoine Catala, Meredith Monk u.a.
Ab 18.7.2025–1.2.2026
The Condition of No: Codes of Conduct & Epilog
4.7.: Über Verhaltensklauseln diskutieren die in Südafrika geborene Künstlerin Candice Breitz, deren für 2024 geplante Ausstellung am Saarlandmuseum wegen vermeintlich kontro- verser Aussagen zum Gaza-Krieg abgesagt wurde und der Ver- fassungsrechtler Christoph Möllers, der u.a. die Bundesregierung zu grundrechtlichen Grenzen und Schutzgeboten staatlicher Kulturförderung berät. 6.7.: Seit vielen Jahren setzt sich die ku- banische, derzeit im US-amerikanischen Exil lebende Künst- lerin und Aktivistin Tania Bruguera in ihren Performances und Ausstellungen für Redefreiheit und gegen Zensur ein. Vor dem Hintergrund ihrer Erfahrungen hat Bruguera für die Villa Stuck in München das dreiteilige Programm „The Condition of No“ zum Thema Zensur konzipiert. Der Autor und Dramaturg Flo- rian Malzacher und der Kurator Roland Wenninger sprechen mit ihr über ihre Erfahrungen in sehr unterschiedlichen Kontexten.
4.7., 19:00 Uhr & 6.7., 15:00 Uhr
Kyoto Morph und die vier Füße von Benjamin in den Kunstarkaden
Im dadaistischen Kosmos von „Kyoto Morph und die vier Füße von Benjamin“ entfalten sich poetisch-absurde Bildwelten zwischen Traum und Wirklichkeit. Babi Brüller, Luisa Baldhuber, Florian Don- nerstag und Nina Markhardt verweben Malerei, Installation, Skulptur und erweiterte Bildräume zu einer symphonischen Farblandschaft.
Bis 26.7.2025
Kitchen Culture in der Neuen Sammlung, Pinakothek der Moderne
Knapp 100 Jahre liegen zwischen der ersten Einbauküche und der individuell konfigurierten Küche von heute. In diesem Zeitraum entwickelten Designer*innen immer wieder neue Lösungen und reagierten damit auf die Veränderungen der Gesellschaft und unseres Alltagslebens. Die Neue Sammlung präsentiert design- historische Meilensteine der Küchengeschichte, die von der simplen Kochzelle bis zur Küche als kommunikatives Zentrum des Wohnbereichs reichen. Den Anfang bildet die Frankfurter Küche von Grete Schütte-Lihotzky, gefolgt von den Entwicklungen am Bauhaus und der Nachkriegszeit, wie Le Corbusiers Küche für die Unité d ́habitation in Marseille oder Arne Jacobsens Interbauküche in Berlin. Für neue Ansätze stehen Stefan Wewerkas Küchenbaum oder die Werkbank von bulthaup, die mit der Küche von J*Gast bis in unsere unmittelbare Gegenwart reichen.
Bis auf weiteres
Merci Maman. Straßenfotografie in Mali im Museum Fünf Kontinente
Well, I’m on my way to Bamako, a place I always wanted to go: Mittels zeitgenössischer Straßenfotografie lädt die Ausstellung ein, in die farbenfrohe Welt der Sotramas von Bamako einzutauchen. Wie kein anderes Verkehrsmittel prägen die bunt bemalten Kleinbusse die pulsierende Hauptstadt von Mali in Westafrika. Benannt nach der Societé du Transport Mali, verkörpern sie ein faszinierendes kul- turelles Phänomen. Von Busmalern kunstvoll gestaltet, ist jeder Sotrama ein Unikat und erzählt seine eigene Geschichte. Im Mittelpunkt stehen circa sechzig eigens für die Ausstellung angefertigte Fotografien von Seydou Camara, Monique Dena, Abdoul Karim Diallo, Sidiki Haidara und Anna N’Diaye. Als Mitglieder des malischen Foto-Kollektivs Yamarou setzen sie sich seit Jahren mit dieser einzigartigen Kunstform auf Rädern auseinander. Ihre Arbeiten zeigen aber nicht nur die bemalten Busse im Stadtverkehr, sondern auch deren Fahrer und Fahrgäste.
Bis 16.11.2025
„Want to stay where I have never been“ in der Rathausgalerie
Eine Ausstellung „auf Rollen“ erwartet die Besucher in der Rathausgalerie. Dabei werden die einzelnen Kunstwerke im Laufe der Ausstellung immer wieder neu arran- giert, zeichnen Linien auf dem Boden nach und beweisen sich in verschiedensten Funktionen. Mit diesem Konzept überraschen die drei von Münchner Künstler*in- nen initiierten Artist Residencies AlmResidency, Jet Leg und LongegaProject. An die Ausstellung gekoppelt ist ein dreimonatiges Stipendienprogramm des Ebenböckhau- ses, das drei Künstler*innen aus Mosambik, Südkorea und Süditalien einlädt, gemein- sam in München zu leben und zu arbeiten.
Bis 6.7.2025
„KI$$ KI$$“ im Haus der Kunst
Das Haus der Kunst zeigt die erste institutionelle Überblicksausstellung der in Taiwan geborenen Künstlerin und Filmemacherin Shu Lea Cheang. Die Ausstellung nimmt Cheangs Debütfilm „Fresh Kill“ (1994) zum Ausgangspunkt, um die Verflechtung von Bio- und Technosphäre erlebbar zu machen. Internetbasierte Installatio- nen, die Themen wie (Cyber-)Abfall sowie natürliche und künstliche Intelligenzen erkunden, machen die Ausstellung selbst zu einer „Erfahrungs-Maschine“.
Bis 3.8.2025
Breaking the Walls, Dino appears in der Galerie Rüdiger Schöttle
— Die Gruppenausstellung bringt interdisziplinär bildende Künstler*innen und Architekt*innen zusammen, die mit ähnlichen Impulsen einen poetischen Zugang zur Welt finden oder kreieren. In der Renais- sance noch vereint, haben sich Kunst und Architektur über die Jahre auseinander differenziert und in ihren Eigendynamiken verstärkt und autonomisiert, dennoch gibt es weiterhin viele Gemeinsamkeiten, denen Architekt*nnen wie Álvaro Siza aber auch Fotografen wie Thomas Ruff, Chen Wie Thomas Struth und bildende Künstler*innen wie Leiko Ikemura, Tomie Ohtake, Martin Creed, Günther Förg oder Dan Graham in dieser Schau nachspüren.
Bis 1.8.2025
Der Kaiser träumt nackt“ in der Galerie Ping Rodach Contemporary
In der gemeinsamen Ausstellung demaskieren Hubertus Hamm, Andreas Zagler und Jonathan Meese politische Illusionen, Fortschrittsmythen und digitalen Solutionismus, die ideologie die Welt ließe sich durch Big Data verbessern. Ihre Kunst setzt statt Ablenkung auf Wahrnehmung. Zentrales Keyvisual ist ein Manifest-Scan von Jonathan Meese – auch als limitiertes T-Shirt erhältlich: ein ikonischer Auftakt, ein Aufruf zum Sehen. Farbe trifft auf Glitter, Linien auf Stoff, Blickachsen verschieben sich – Das Thema der Defragmentierung durchzieht beide Räume. – Wahrnehmung löst sich auf und setzt sich neu zusammen.
Ab 4.7.-29.7.2025